Bildung entscheidet
Die Freien Demokraten stehen für eine erstklassige Bildung, da nur diese eine Chancengerechtigkeit ermöglicht. Die Schwerpunktsetzung im Bereich Bildung macht eine sparsame und effiziente Haushaltsführung in den anderen Bereichen umso wichtiger.
Schlechte Bildung gefährdet den sozialen Zusammenhalt, die Chancen der nächsten Generation und schwächt den Wirtschaftsstandort. Schulische Bildung verändert sich rasant. Gerade im Grundschulbereich entstehen aktuell Ganztagsangebote, die für den Schulträger massive Herausforderungen bei der Sicherstellung der Betreuung und der Versorgung mit Mittagessen bedeuten. Auch braucht es für ganztägig arbeitende Schulen ganz andere Lernlandschaften, in denen Schüler und Schülerinnen allein oder in Gruppen arbeiten können, es braucht eine zeitgemäße digitale Ausstattung und Lernräume wie Bibliotheken, Bewegungsräumen etc..
Frühkindliche Bildung stärken – Familien und Kommunen entlasten
Unsere Kinder sind unsere Zukunft. Deshalb müssen ihnen von Anfang an die besten Voraussetzungen für ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben geboten werden. Frühkindliche Bildung und verlässliche Betreuung sind dafür entscheidend – sowohl für die Entwicklung der Kinder und ihren Bildungserfolg als auch für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Jedes Kind soll, unabhängig von Herkunft oder sozialem Hintergrund, individuell gefördert werden. Wir setzen uns dafür ein die Qualität der Betreuung weiter zu steigern und flächendeckend ausreichend Plätze zur Verfügung zu stellen. Das gelingt jedoch nur, wenn Land und Bund die Kommunen endlich spürbar entlasten. Die hohen Kosten der Kinderbetreuung überfordern Städte und Gemeinden. Wir fordern deshalb eine deutliche finanzielle Unterstützung durch das Land – sowohl bei der Finanzierung der Betriebskosten als auch beim Ausbau von Betreuungsplätzen.
Gleichzeitig brauchen wir dringend mehr und gut ausgebildete Fachkräfte. Das Land muss die Kommunen bei der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern viel stärker unterstützen – etwa durch praxisnahe Ausbildungsmodelle, eine faire Vergütung in der Ausbildungszeit und mehr Ausbildungsplätze.
Um das Betreuungsangebot vielfältiger und flexibler zu gestalten, setzen wir uns dafür ein, Kitas in freier Trägerschaft stärker zu fördern und Hürden für neue Träger abzubauen. Private und freie Träger bringen neue Konzepte, ergänzen das bestehende Angebot und sorgen für mehr Wahlfreiheit bei den Familien. Wir wollen, dass Familie und Beruf miteinander vereinbar sind. Dafür braucht es innovative Lösungen, flexible Modelle und eine bessere Zusammenarbeit aller Beteiligten. Hierzu gehören auch weitere Anreize für Tagesmütter. Nur so können wir den Mangel an Kitaplätzen wirksam abbauen und die Vereinbarkeit nachhaltig stärken.
Qualitätssicherung an KiTas
Der Hessische Bildungs- und Erziehungsplan (BEP) ist in Hessen die verbindliche Grundlage für die pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege. Der Landkreis spielt bei der Umsetzung eine zentrale Rolle, weil er als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe nach dem SGB VIII für die Planung, Förderung und Qualitätsentwicklung der Kindertagesbetreuung verantwortlich ist.
Wir wollen mit zusätzlichen Zuschüssen und Fördermitteln die Qualitätsentwicklung nach BEP vorantreiben und hierbei besonders Übergangskonzepte Kita–Grundschule im Sinne des BEP fördern.
Moderne Schulbauten
Der Kreis Groß-Gerau ist Träger von derzeit 46 Schulen. Große Erfolge waren im Rahmen des Schulbauprogramms u.a. das „Neue Gymnasium“ in Rüsselsheim und die neue Oberstufe der PDS in Groß-Gerau. Mit den Kommunalinvestitionsprogrammen (KIP) wurde dies in der Legislaturperiode 2016/21 fortgesetzt. Dies war aufgrund stark steigender Schülerzahlen verstärkt gekennzeichnet durch komplette Schulneubauten oder wie in Raunheim der Neugründung einer Grundschule. Von dem Tiefstand bei den Schülerzahlen im Jahr 2013 bzw. 2014 bis zum letzten Prognosejahr 2024 bzw. 2028 kann ein Anstieg in den Primarstufen von 1761 Schülerinnen und Schülern und bei den Sekundarstufen von 1916 Schülerinnen und Schüler erwartet werden.
Die Freien Demokraten stehen uneingeschränkt zu den geplanten Schulbaumaßnahmen im Kreis Groß-Gerau, da diese für die Bildung der kommenden Jahrzehnte unverzichtbar sind, auch wenn dies in der Folge sich bei der Schulumlage auswirken wird. Um Kosten zu reduzieren, unterstützen wir die Bestrebungen zu serieller Bauweise. Sinnvollerweise sollte hier auf Erfahrungen anderer Schulträger zurückgegriffen werden.
Von 1995 bis Ende 2023 wurden 458 Mio. Euro für den Schulbau verausgabt. Im Rahmen der Schulbauinitative (Ausbau Ganztag) werden über 120 Mio. Euro aufgewendet werden müssen, dazu kommen die Beruflichen Schulen in Groß-Gerau und das neue Gymnasium in Bischofsheim. Bis 2035 sollen insgesamt weitere 800 Millionen Euro in Erweiterungsbauten im Bereich Sekundarstufe fließen. Insgesamt zeigt die Schulentwicklungsplanung bis 2035 fehlende 16 Züge auf. Dies stellt den Kreishaushalt – aber auch die Gemeinden über die Schulumlage – vor enorme Herausforderungen.
Wir haben die Schulbaumaßnahmen in der Vergangenheit alle unterstützt, da damit der Investitionsstau aufgelöst werden konnte und Schulgebäude an die heutigen Anforderungen und die heutigen Kapazitäten ausgebaut werden konnten. Dies werden wir auch weiterhin tun. Schule ist eine Kernaufgabe des Kreises.
Herausforderung Ganztagsschule
Um Chancengerechtigkeit zu fördern sowie Familie und Beruf besser in Einklang bringen zu können, unterstützen wir den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen.
Die rechtliche Grundlage für den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder ist das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG), das eine schrittweise Einführung vorsieht, beginnend mit der ersten Klasse im Schuljahr 2026/27. Dieser Anspruch ist im Achten Sozialgesetzbuch (SGB VIII) verankert und sollte von den Bundesländern umgesetzt werden. Durch die rechtliche Verankerung des Anspruchs in der Bundesgesetzgebung, ist nicht der Konnexitätsfall eingetreten, wonach die beim Schulträger anfallenden Kosten hätten ausgeglichen werden müssen. Die Bundesländer haben sich mit Vorsatz aus der finanziellen Verantwortung gestohlen.
Die Schulträger müssen nun mit einem Millionenaufwand Grundschulen ganztagstauglich machen. Es muss die Versorgung mit Mittagessen sichergestellt, die Betreuung in Zusammenarbeit mit den Schulen organisiert und Räume für den Ganztagsbetrieb geschaffen werden. Auch wenn wir finanziell das Land hier in der Pflicht sehen, unterstützen wir den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen. Ziel muss es nun sein, einen pädagogisch hochwertigen Schulalltag von morgens bis nachmittags in den Schulen zu organisieren. Kurzum: Wir wollen eine Schule, in die die Kinder gerne gehen und gute Voraussetzungen für ihren Bildungserfolg vorfinden.
Das Thema Ganztagsbetreuung wird den Schulträger Kreis Groß-Gerau vor ganz neue organisatorische und logistische Herausforderungen stellen. Hierzu erwarten die Freien Demokraten, dass von Anfang an effiziente digitale Lösungen eingesetzt werden, mit deren Hilfe Kapazitäten geplant werden können, die Anzeige von Platzangeboten in Echtzeit ermöglicht wird, An- und Abmeldungen möglich sind und Essensgeldabrechnungen erledigt werden können. Sinnvollerweise sollte dies von Anfang an zusammen mit den Schulträgern Rüsselsheim und Kelsterbach umgesetzt werden. Hierfür gibt es funktionierende Systeme auf dem Markt.
Digitale Schule
Die Ausrüstung der Schulen mit einer zukunftsfähigen digitalen Infrastruktur ist gut vorangekommen und muss nun auf einem aktuellen Stand gehalten werden. Digitale Bildung beinhaltet „Digitale Fähigkeiten“ und „Medienkompetenz“. Deshalb fordern wir Freien Demokraten dafür zu sorgen, dass alle Schülerinnen und Schüler mit Endgeräten ausgestattet werden. Damit erreichen wir Chancengleichheit in der Bildung. Digitales Lernen ermöglicht z.B. die vom Land Hessen bereit gestellte Lernplattform „Schulportal Hessen“. Im Rahmen der Lehrmittelfreiheit ist hier das Land Hessen aufgerufen Mittel bzw. Geräte bereitzustellen.
Vielfältige Schullandschaft – Elternwille zählt
Die Freien Demokraten stehen für ein vielfältiges, leistungsfähiges und attraktives Schulangebot. Das mehrgliedrige Schulsystem, das den unterschiedlichen Begabungen, Talenten und Stärken der Schülerinnen und Schüler Rechnung trägt, soll neben Gesamtschulangeboten erhalten bleiben und weiterentwickelt werden. Wir haben daher die Neugründung eines weiteren Gymnasiums im Nordkreis unterstützt, als auch die Umgestaltung der Mittelpunktschule Trebur zu einer kooperativen Gesamtschule mitgetragen. Hierdurch wird die Schullandschaft im Kreis Groß-Gerau noch vielfältiger aufgestellt und der Elternwille bei der Schulwahl ihrer Kinder kann vollständig umgesetzt werden. Auch wollen wir prüfen, ob weitere Angebote privater Träger im Kreis Groß-Gerau angesiedelt werden können.
Das Startchancenprogramm verteilt nicht mehr Fördergelder nach dem ‚Königsteiner Schlüssel“, sondern nach sozialen Kriterien. Es wird beim Schulträger Landkreis Gross-Gerau vier Schulen für den Ausbau einer attraktiven Schullandschaft geben, um bessere Chancen für alle Begabungen und quer durch alle sozialen Schichten zu haben.
Schulverwaltung schlanker organisieren
Um effizienter arbeiten zu können, fordern die Freien Demokraten einen gemeinsamen Schulentwicklungsplan aller drei Schulträger im Kreis (Groß-Gerau, Rüsselsheim, Kelsterbach), was Kosten spart, Schülerströme besser steuern lässt und vielfältigere Angebote ermöglicht. Darüber hinaus sollte eine gemeinsame Schulträgerschaft angestrebt werden.
Inklusive Bildung weiter fördern
Das Land Hessen hat seit 2012 mit neun Schulträgern modellhaft Kooperationsregionen aufgebaut. Damit werden Strukturen für allgemeinbildende und berufliche Schulen, die inklusiven Unterricht anbieten können, bereitgestellt.
Der Kreis Groß-Gerau ist eine von diesen neun „Modellregionen inklusive Bildung“. Damit die Vorgaben aus diesem Konzept in den Schulen umgesetzt werden können, hat der Schulträger unbedingt darauf zu achten, dass die Räume bei Neubauten entsprechend groß geplant werden und so Möglichkeiten für kleine Lerngruppen geboten werden. Inklusive Bildung gelingt aber nur, wenn auch die personellen Ressourcen seitens des Landes zur Verfügung stehen.
Da Inklusive Bildung nicht immer dem Elternwunsch entspricht, unterstützen wir auch den Neubau einer Förderschule in Trebur, die dann ein gutes Umfeld bieten wird und die Helen-Keller-Schule in Königstädten ergänzen wird.
Schulsozialarbeit – wichtig für den Bildungserfolg
Mit der Entwicklungsinitiative des Kreises Groß-Gerau „Zukunft Schule“ will der Kreis die Schulsozialarbeit als einen festen und wichtigen Bestandteil der Schulentwicklung sehen. Da die Herausforderungen durch eine Schülerschaft immer größer werden, war der weitere Ausbau als ein präventives Angebot unabdingbar. Ohne Schulsozialarbeit sind die vielfältigen Probleme und Herausforderungen kaum zu stemmen.
Das Netzwerk mit den beiden anderen Schulträgern in Kelsterbach und Rüsselsheim soll weiterentwickelt werden und den aktuellen Herausforderungen angepasst werden.
Beim Schulträger Kreis Groß-Gerau ist geplant an den Grundschulen, den IGSen, der Haupt- und Realschule, den Beruflichen Schulen (Bildungsgänge zur Berufsorientierung und Berufsfachschule) sowie den Förderschulen das Personal für die Schulsozialarbeit bis zu einem Schlüssel von 300 Schüler*innen = eine Vollzeitstelle und für Gymnasien (Mittelstufe) mit einer Bemessung von 500 Schüler*innen = eine Vollzeitstelle auszubauen. Dies bedeutet für Gymnasien eine Bemessung analog der derzeitigen Ausstattung an den Integrierten Gesamtschulen. Hieraus ergibt sich ein massiver Personalbedarf, der sich in der Schulumlage niederschlägt.
Da die Schulsozialarbeit an der Schnittstelle zwischen Bildungsauftrag und Jugendhilfe stattfindet, sehen die Freien Demokraten bei der Finanzierung das Land in der Pflicht. Die Sicherstellung des Bildungserfolgs ist eigentlich originäre Landesaufgabe.
Herausforderungen für die Zukunft
Nachdem die Bausubstanz der Schulen nun in weiten Teilen einem modernen Standard entspricht, der Schulbau massiv weiter voranschreitet und auch die digitale Ausstattung mit Hilfe der Digitalpakte verbessert wurde, gilt es den erreichten Stand nachhaltig zu pflegen und ökonomisch zu unterhalten.
Mit der Digitalisierung der Schulen (Administration der Netzwerke und Anlagen etc.), dem Betrieb des Ganztagsangebots (Betreuung und Verpflegung) sowie dem wachsenden Bedarf an Schulsozialarbeit, sind die Anforderungen und die Kosten für den Schulträger massiv gestiegen. Hierfür braucht es tragfähige Strukturen, die nicht in der klassischen Verwaltung und dem jahresbezogenen Haushalt abgebildet werden können.
Die Gründung einer Anstalt öffentlichen Rechts für die Ganztagsbetreuung kann daher nur ein erster Schritt sein, die Schulverwaltung auf neue Beine zu stellen. Die Freien Demokraten streben ein professionelles Facility-Management (FM) an, das mit Hilfe Privater Anbieter dauerhaft die Qualität der Gebäude und eine effiziente Personalsteuerung für alle Gebäude sichert.
Gab es früher beim Schulträger einige Stellen für Schulsekretariate und Hausmeister, hat sich der Personalbestand in den letzten Jahren vervielfacht. Längere Schulöffnungszeiten, mehr Schülerinnen und Schüler, komplexe Systeme für Heizung und Belüftung, höhere Anforderungen an die Schulsozialarbeit, die Ganztagsbetreuung und die neue digitale Infrastruktur erfordern massiv mehr Personal, das leider von Seiten des Landes bei den Finanzzuweisungen nicht berücksichtigt wird.
Um eine professionelle Struktur zu schaffen, regen wir Freie Demokraten daher an, in die neue Anstalt öffentlichen Rechts nicht nur den Ganztagsbetrieb organisatorisch zu verlagern, sondern auch die Bauunterhaltung inkl. Hausmeisterdiensten, die Schulsozialarbeit und die Wartung der digitalen Infrastruktur.
Modernes Gebäudemanagement – digitale Lösungen
Notwendig für ein effizientes Gebäudemanagement sind auch moderne webbasierte Steuerungs- und Überwachungssysteme für alle Liegenschaften. Ein gutes Beispiel hierfür findet sich in Böbligen, wo 150 Liegenschaften nach und nach in solche Systeme eingebunden werden.
Schullandheim als Ort gemeinschaftlichen Lernens
Gemeinschaftliches Lernen in einer anderen Umgebung ermöglicht andere Lernformen und stärkt soziale Kompetenzen. Das Schullandheim Ober-Seemen bietet hierzu gute, sichere und einfach zu organisierende Möglichkeiten. In Zeiten knapper Kassen bei den Kommunen aber auch vielen Familien sind Aufenthalte in der weiteren Umgebung eine gute Alternative zu teuren Klassenfahrten.
Lebenslanges Lernen
Besonderes Augenmerk verdient das Duale System der beruflichen Ausbildung, das in der ganzen Welt Anerkennung findet. Das attraktive Angebot der Beruflichen Schulen Groß-Gerau gilt es auszubauen (Campus). Weltbeste Bildung bedeutet auch lebenslanges Lernen. Ziel soll es sein, Räume wie Werkstätten und die vorhandene Expertise zu nutzen und weiterzuentwickeln.
Die Freien Demokraten fordern deshalb den Standort der Beruflichen Schulen Groß-Gerau nicht nur als Bildungsort für die Erstausbildung, sondern auch als zentralen Lernort der VHS in der Erwachsenenbildung auszubauen. Wir begrüßen daher den Neubau der Beruflichen Schulen in Groß-Gerau und die Integration der VHS an diesem Standort auf unseren Vorschlag hin.
Die Freien Demokraten fordern grundsätzlich, dass die beruflichen Schulen in Groß-Gerau und Rüsselsheim zu Kompetenzzentren für Fort- und Weiterbildung ausgebaut werden. Dabei ist eine intensive Zusammenarbeit mit anderen Institutionen (z.B. Jobcenter) notwendig.
VHS auf Kernauftrag konzentrieren
Die weiterhin angespannte finanzielle Situation des Kreises bedeutet, dass sich die Volkshochschule (VHS) bei Kursen, die mit Steuermitteln bezuschusst werden, auf die Bereiche der klassischen Erwachsenenbildung, also auf berufliche Fortbildung und Sprachförderung, konzentrieren muss. Die Teilnehmer sollten von den Angeboten auch wirklich profitieren können. Darüber hinaus sollen die Angebote in Deutsch für Zuwanderer und das Nachholen von Schulabschlüssen weiterhin intensiv betrieben werden.
Die Freien Demokraten fordern deshalb hohe Qualitätsmaßstäbe und eine Evaluation für die VHS-Kurse anzusetzen.
Reine Freizeitangebote sollen sich finanziell voll tragen. Eine räumliche Konzentration der Angebote erwartet die FDP an verkehrsgünstigen Standorten (z.B. Berufliche Schulen Groß-Gerau). Die VHS des Kreises soll mit der VHS Rüsselsheim zusammengelegt werden, um Doppelstrukturen von Verwaltung zu vermeiden.
AVM stärken
Mit dem Ausbildungsverbund Metall (AVM) besitzt der Kreis Groß-Gerau eine Einrichtung zur Betreuung und Begleitung Jugendlicher und junger Erwachsener, mit dem Angebot einer Vielzahl von Qualifizierungs- und Eingliederungsmaßnahmen eine Einrichtung für Menschen jeden Alters. Dieses Angebot gilt es zu erhalten, denn es hilft Menschen auf eigenen Beinen zu stehen und für sich selbst zu sorgen. Benachteiligte Jugendliche, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger bekommen über die Ausbildungs- und Beschäftigungsprogramme des Arbeitsamtes sowie des Kreises Groß-Gerau eine neue Chance im Leben.
Die vom AVM angebotenen arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen helfen Kosten im Sozialbereich in der Zukunft zu vermeiden. Insoweit unterstützen wir das neue Ausbildungsrestaurant in Bischofsheim, die Angebote zur Teilzeitausbildung und die Beratungsangebote des AVM.
Wichtig ist jedoch, dass eine Konkurrenz zu steuerzahlenden Betrieben mit unlauteren Mitteln durch den AVM vermieden werden sollte. Die öffentliche Hand sollte grundsätzlich nicht in Konkurrenz zu privatwirtschaftlichen Betrieben treten.
Wohlstandsschmiede Hochschule
Der Campus Rüsselsheim der HSRM ist die Ideenschmiede der Ingenieurswissenschaften in der Region. Um die Potenziale für Innovation, Fachkräfte und Ausgründungen zu nutzen, setzten wir uns für einen stärkere Zusammenarbeit und Vernetzung von Hochschule, Wirtschaft und die Unterstützung durch Kreis und Stadt ein. Zusammen mit der Hochschule Rhein-Main wollen wir den Cluster Automotive, zukunftsfähige Antriebe (Wasserstoffforschung, etc.) und das Thema Logistik stärker in den Fokus nehmen. Im Aufbau eines Wasserstoff-Standorts sehen wir eine große Chance für neuen Wohlstand durch Fachkräfte und Arbeitsplätze in der Region. Der Kreis Groß-Gerau ist bezüglich seiner Verkehrsinfrastruktur einzigartig in Deutschland und daher prädestiniert für diese Schwerpunktsetzung. Sie baut auf die schon starke lokal vorhandene Ingenieurkompetenz des Hochschulstandortes auf. In der guten Vernetzung von Straße, Luftverkehr, Schiene und (Binnen-)Schiff liegen für den Kreis erhebliche wirtschaftliche Potentiale.
