FDP/FWG-Fraktion: Idee einer weiteren Oberstufe im Südkreis führt zu schlechterem pädagogischem Angebot
„Rot-Rot-Grün haben sich mit ihrer Idee einer weiteren Oberstufe im Südkreis verrannt“, so die bildungspolitische Sprecherin der FDP/FWG-Kreistagsfraktion Eva-Maria Finck-Hanebuth. Derzeit habe man in Groß-Gerau und Gernsheim funktionierende Oberstufenangebote, die auch in der Lage seien zusätzliche Schüler und Schülerinnen aufzunehmen. So sei zum Beispiel in Gernsheim noch Platz für weitere 300.
Eine Oberstufe sei in der Lage mit einer Jahrgangsbreite von rund 120 Schülern ein ausreichend breites und pädagogisch hochwertiges Kursangebot anzubieten. Weniger als 80 werde vom Kultusministerium gar nicht genehmigt. Woher eine weitere Oberstufe mit einer Jahrgangsbreite von 80 ihre Nachfrage bekommen solle, bleibe ein Geheimnis der rot-rot-grünen Koalition im Kreistag.
Weder könnte durch zusätzliche Übergänge von Seiten der übrigen Gesamtschulen die nötige Jahrgangsbreite erreicht werden, noch durch die Schüler und Schülerinnen aus der Martin-Niemöller-Schule selbst (ca. 25-35 je Jahrgang), die bisher ein Oberstufenangebot in Gernsheim oder Groß-Gerau besuchten. Letztlich würde eine Oberstufe in Riedstadt bestenfalls die Mindestgröße erreichen, was ein minimales Kursangebot zur Folge hätte. Gleichzeitig würde sie zu einer Verkleinerung der vorhandenen Oberstufen führen, die ihrerseits aufgrund der dann geringeren Jahrgangsbreite ihr pädagogisches Angebot zurückfahren müssten. Viele Kursangebote außerhalb der Kernfächer würden wegen der dann zu geringen Nachfrage (Nichterreichen der Mindestkursgröße) im Südkreis gar nicht mehr angeboten werden können, was eine massive Qualitätseinbuße für den Südkreis bedeuten würde.
„Auch wenn es vorrangig um das Bildungsangebot geht, so darf man auch die finanziellen Folgen nicht aus dem Auge verlieren“
Peter Engemann
„Auch wenn es vorrangig um das Bildungsangebot geht, so darf man auch die finanziellen Folgen nicht aus dem Auge verlieren“, sagte der FDP/FWG-Fraktionsvorsitzende Peter Engemann. In Groß-Gerau seien Neubaupläne am Standort Wasserturm schon in Arbeit und am Standort Gymnasium Gernsheim stehen freie Flächen in renovierten Gebäuden zur Verfügung. Der Neubau einer Oberstufe koste Millionen von Euro und auch der laufende Betrieb würde die Schulumlage in die Höhe treiben. Diese werden von den Gemeinden heute schon als zu hoch empfunden und regelmäßig bei den Haushaltsberatungen angeprangert.
Letztlich bedeute eine weitere Oberstufe im Südkreis ein schlechteres Bildungsangebot und höhere Kosten. Die sei weder den betroffenen Schülern und Schülerinnen zuzumuten noch dem Steuerzahler.